Ein Leserinnenbrief an die BZ!

1. Juli 2020

Leserinnenbrief an die BZ


Frau Fischer hat recht, wenn sie deutlich schreibt, Rassismus geht auch Weisse in der Schweiz was an. Es ist richtig, dass sie «sich» mit Rassismus auseinanderzusetzen sollen – ob schmerzhaft oder nicht. Was mich aber beim Artikel von Frau Katja Fischer verwundert, ist, dass sie von «geht es uns was an», «Wir Schweizer sind die Guten», «sich mit Rassismus auseinandersetzen» schreibt. Diese allgemein gemeinten «Uns», «Wir», «Sich» zeigen doch eigentlich, dass das «Normale» … weiss gedacht ist! Aber auch all die Menschen die nicht weiss sind, gehören zu «uns», zur schweizerischen Gesellschaft und haben auch oft das schweizerische Bürgerrecht – sind SchweizerInnen, nicht nur diskriminiert wegen ihrer Zuwanderung. All die Leute sind ein Teil der Gesellschaft und sollten in jeglichem allgemeinen «Sich» mit eingedacht sein. Klar, sollen sich Weisse in der Schweiz über ihre Privilegien Gedanken machen, über ihre diskriminierende Haltung und daraus lernen, zuhören etc. Aber es geht auch um etwas viel Grundsätzlicheres. «Wir» sind alle! «Sich» ist nicht nur weiss. Ganz einfach, weil wir heute und morgen in einer demokratischen, respektvollen Gesellschaft leben wollen – wo auch ich als Weisse nicht Angst haben muss, dass meiner Freundin, meinem Onkel, meinen Enkelkindern, meiner politischen Vertretung – aufgrund der Hautfarbe weh getan wird.

Dr. Brigitta Gerber, ehem. Grossratspräsidentin Grünes Bündnis/BastA!

von Brigitta Gerber 20. Oktober 2025
Brief an die Redaktion «Die Baslerin, die Sitting Bull beriet» vom 9. Oktober 2025/ Thomas Brunnschweller Ich war sehr beeindruckt über die Geschichte, dieser wiedergefundenen Basler Menschenrechtlerin Weldon, die sich im 19. Jh. so mutig für die Rechte der Indigenen Bevölkerung in den USA engagiert hat. Wenig gefreut hat mich, dass nicht erklärt wird, in welchem Sinne Weldon von der Presse als «‚weisse Squaw ’ von Sitting Bull desavouiert» wurde - es handle sich nämlich um ein abwertendes Wort (in Mohawk) für weibliche Genitalien und wurde als Schimpfwort genutzt für indianische Ehefrauen von weissen Siedlern. Deshalb wird der Begriff heute als rassistisch und sexistisch empfunden. Dies dürfte erwähnt werden. Auch mit «Sioux» bezeichnete man früher drei große Ethnien: die Lakota, die Dakota und die West-Dakota. Sie sprechen Dialekte derselben Sprache und haben eine ähnliche Kultur. Das Wort «Sioux» aber kommt von den Franzosen und bedeutet ungefähr „kleine Schlangen“. Die Sioux selber verwenden das Wort nicht, weil sie es beleidigend finden. Sie benennen sich lieber nach ihrer jeweiligen Stammesgruppe. Das weiter die Rede von Indianer aufstand ist, - Indianer eine Sammelbezeichnung für die ursprünglichen Bewohner Amerikas. Das Wort geht auf einen Irrtum Christoph Kolumbus’ zurück, der 1492 meinte, nach „Indien“ gelangt zu sein. Nun ja. Wenn wir uns für Caroline Weldon interessieren wollen, dann sollten wir doch auch ihre Arbeit schätzen und gerade die Menschen, für die sie einstand, entsprechend respektieren - auch in Anwendung von nichtdiskriminierender Sprache. Dr. Brigitta Gerber, Grossrätin
von Brigitta Gerber 8. September 2025
Am 6.9.25 bei der Swiss Diversity Award Night in Bern! – ein Abend voller Vielfalt, Inklusion und Begegnung. Die Offene Kirche Elisabethen wurde in der Kategorie Religion & Spiritualität ausgezeichnet – nach über 30 Jahren Einsatz für queere Menschen und darüber hinaus für Inklusion auf allen Ebenen. Es war unglaublich schön, diesen Moment mit der OKE-Delegation zu erleben, die Freude auf der Bühne zu spüren und während des Apéros und Essens Gespräche und Begegnungen zu genießen. Musik, Tanz, inspirierende Menschen aus allen Bereichen – ein Abend, der zeigt, wie gelebte Diversität die Gesellschaft bereichern kann! Und ja, Basel hat voll abgeräumt! Wir durften auch Michela Seggiani und Malika Marmouq, die für ihr tolle Projekt " Genderbox. Pride Tour" ausgezeichnet wurden, gratulieren Ein Abend, der Hoffnung macht und zeigt: Inklusion und Respekt für alle ist möglich – und wichtig!
von Brigitta Gerber 3. Juni 2025
Interpellation betreffend «Umbau Austrasse: Fehlende Partizipation, Baubeginn während der Planungsauflage?» - und die schriftliche Antwort der Regierung. Dazu hier mein mündlicher Kommentar: "Ich bin nicht zufrieden!"